Wer eine Baubewilligung will, braucht gute Nerven

Von einem langwierigen «Rössli-Spiel» spricht Jules Gut, der für die Grünliberalen im Luzerner Grossstadtrat sitzt. Gemeint ist das städtische Baubewilligungsverfahren, das für Guts Geschmack für Bagatellfälle zu lange dauert. Eine entsprechende Interpellation von ihm wurde kürzlich im Parlament behandelt. «Über die Parteigrenzen hinweg gab es einige Stimmen, die die langen Verfahrensdauern kritisiert haben.»

«Zu viele Personen sind involviert»
Auf das Thema gestossen ist Gut als privater Bauherr. «Wir wollten einen Parkplatz vor unserem Haus bauen lassen.» So speditiv, wie er sich das vorgestellt habe, sei das aber längst nicht gegangen. Bei einem Ortstermin mit der städtischen Verwaltung seien gleich zwei Personen erschienen, «der eine verantwortlich für den Anschluss an das Trottoir, der andere für die Oberflächenversickerung. Weiter musste mit jeder involvierten Abteilung der Stadt ein Termin abgemacht werden.»

Als Gut sich in seinem Umfeld umgehört habe, hätten sich viele ähnliche Beispiele gefunden. Er betont: «Die Stadt Luzern behandelt grosse Projekte sehr professionell – das ist auch gar nicht der Stein des Anstosses.» Vielmehr seien es Bewilligungen für kleinere bauliche Massnahmen und Änderungen, die die Geduld der Bürger strapazieren würden. Die Ursache ortet der Grünliberale im «zu komplizierten Bewilligungsverfahren und bei einer zu grossen Anzahl Personen, die beteiligt sind». Andere Gemeinden würden vormachen, dass es auch einfacher gehe. «Dazu müsste aber die Bereitschaft vorhanden sein, das heutige System für einfache Bewilligungen zu überdenken», so Gut.

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